binn' am See
Naherholung und Naturschutz – der Einfelder See mit seiner reizvollen Lage zwischen Hügeln und Geestlandschaft im nördlichen Teil des Stadtgebietes von Neumünster ist das ganze Jahr über einen Ausflug wert. Peter Müller kennt den See seit seiner Kindheit und kümmert sich ehrenamtlich um den Naturschutz.
Der Binnensee lädt zum Sport – im, auf und um den See herum
Der Einfelder See – zwischen dem Neumünster Ortsteil Einfeld und Mühbrook gelegen – hat das Leben von Peter Müller geprägt. Sein Elternhaus ist das älteste Haus am See – schon als Kind spielte er mit seiner Schwester am und im Wasser. Heute ist der Binnensee mit seiner landschaftlich reizvollen Lage zwischen Hügelland und Vorgeest ein Naherholungsgebiet und bei Wassersportlern sehr beliebt. Als einer der größeren Seen in Schleswig-Holstein lädt er zum Segeln, Surfen, Rudern und Kanu fahren ein – oder zum Fahrrad fahren auf dem Rundweg. „Deshalb ist es besonders wichtig, auf den Schutz der Flora und Fauna zu achten“, sagt Müller. Das westliche Ufer des Sees ist Naturschutzgebiet, betreut vom NABU. Wir folgen dem rüstigen Naturführer auf einem Rundgang um den See. Immer dabei: Ein Buch zum heutigen Stadtteil Einfeld, das seine verstorbene Schwester geschrieben hat.
Ruinen der Margarethenschanze (9./10. Jahrhundert)
Vor der Margarethenschanze, der „Einfelder Burg“, bleibt Müller stehen. Vom Verteidigungsbau, der aus dem 9. oder 10. Jahrhundert stammt, ist nicht mehr viel zu sehen. Nur ein nach Osten offener Wallring von 90 Metern Durchmesser ist geblieben, bewachsen mit uralten Eichen. „Die Schanze wurde zur gleichen Zeit wie die Wittdorfer Burg errichtet und diente der Verteidigung des dänischen Reiches“, sagt Müller. Das reichte damals bis zum Dosenmoor auf der anderen Seeseite.
Das westliche Ufer des Einfelder Sees ist Naturschutzgebiet
Zum Westufer des Sees hat der engagierte Naturschützer eine ganz besondere Beziehung und viele schöne Kindheitserinnerungen. „Der See und die Umgebung waren für uns ein einziger großer Spielplatz.“ Das hat Müller nicht mehr losgelassen. Seit 2010 arbeitet er als Betreuer des Naturschutzgebietes – schließlich kennt kaum jemand das Westufer besser als der gebürtige Einfelder. Hier leben unter anderem Fledermäuse, Teichmolche, Ringelnattern und zahlreiche Wasservögel. Wir beobachten einen Graureiher beim Fischfang und sehen Kormorane und Sperber. „Mit etwas Glück kann man Eisvögel und sogar Seeadler entdecken“, erzählt Peter Müller.
„Sehpunkte“ kennzeichnen Besonderheiten entlang des Rundwegs
Rund um den See führt ein etwa acht Kilometer langer Wanderweg, vorbei an 20 Tafeln mit Informationen zu Flora und Fauna, aber auch zu den historischen und landschaftlichen Besonderheiten des Einfelder Sees, den sogenannten „Sehpunkten“.
Eine Radroute führt von Neumünster am Ostufer des Einfelder Sees entlang und lädt dort, z.B. an der Dorfbadestelle, zu einer ersten Rast ein. Anschließend führt er über den Bordesholmer See, Brügge mit seiner hübschen Wassermühe und Groß Buchwald zurück nach Neumünster.
Das Naturschutzgebiet soll vor allem der Vogelwelt einen Rückzugsort bieten
Zu sehen gibt es eine ganze Menge – zum Beispiel diesen zurzeit ausgetrockneten Bachlauf, den uns Peter Müller zeigt und der in das Naturschutzgebiet hineinführt. Hier kann man einen der wenigen Blicke in das geschützte Gebiet erhaschen.
Der Rundweg lädt zum Verweilen und Ausruhen ein
Schön, dass es überall am Rundweg (ca. 8 km) Bänke zum Ausruhen gibt, die einen guten Ausblick auf das Wasser und die umgebende Natur ermöglichen . Von der Bank haben Besucherinnen und Besucher einen guten Blick auf die Dorfbadestelle am Rand der Bucht, die heute – ebenso wie früher – vor allem von Einfelderinnen und Einfeldern genutzt wird.
Das älteste noch erhaltene Bauernhaus von 1777
An der Uferstraße 13 steht das Geburtshaus von Peter Müller. Das Haus wurde 1777 vom Bauernvogt in Einfeld erbaut. Es ist das älteste noch erhaltene Bauernhaus in Neumünster und noch immer in Familienbesitz. Spazierende wie wir freuen sich über den blühenden Bauerngarten, den Peter Müllers Schwester angelegt hat. Und so wie er damals mit seiner Schwester spielte, vergnügen sich heute seine Enkel im Garten und am See.
Die Badestelle am Ostufer des Einfelder Sees
An der Dorfbadestelle angekommen, können wir auf das Naturschutzgebiet am Westufer schauen. Peter Müller hat dort einen Ponton gebaut, der als Brutplatz für Seevögel dient. Während die Tiere an der Westseite ihre Ruhe genießen, geht es an der Badestelle am Ostufer lebhafter zu. Sogar einen Open-Air-Fitnesspark mit Geräten für Besucher gibt es hier.
Zwei weitere Badestellen gibt es am Einfelder See: in Mühbrook an der Nordspitze und am Südostufer (alle drei mit WC).
Das Dosenmoor ist mit dem See durch einen Zufluss verbunden
Einen Abstecher vom Einfelder See zum Info-Zentrum Dosenmoor, das im alten Torfwerk Einfeld Carl Hornung entstand, lassen wir uns nicht nehmen. Auch hier ist Peter Müller ehrenamtlich im Vorstand des Vereins aktiv und weiß einiges zu berichten.
Am Info-Zentrum Dosenmoor wundern wir uns über eine grüne Lok und werden von Peter Müller aufgeklärt: Sie gehört zur Lorenbahn, die man zum Torfabbau einsetzte, und wurde dem Infozentrum geschenkt. Dieses entstand, um die Bürger von Neumünster über die Geschichte und die noch vorhandene Natur zu informieren. Moorführungen für Gruppen und Schulkinder werden nach Terminvereinbarung von Biologen durchgeführt.
binn' mitten im Grünen!
Das Erholungsgebiet am Einfelder See steht für das, was die Mini-Radreiseregion Neumünster auszeichnet: Umgeben von Natur. Mehr über die Region erfahren Sie hier.