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binn' herrschaftlich

Gestatten, mein Name ist Christian IV. Ich war König von Dänemark und Norwegen, lebte von 1577-1648 und bin der Gründer von Glückstadt. Einige von Ihnen werden meine Stadt sicherlich kennen. Den anderen möchte ich sie gerne vorstellen. Kommen Sie mit mir auf kurze Lesereise zu ausgewählten Sehenswürdigkeiten Glückstadts.

In persona und vor Ort vertritt mich heutzutage Stadtführer Torben Mattson. Und das nicht nur sehr würdevoll, sondern auch bestens informiert. 

Wir beginnen im Detlefsen-Museum. Hier steht ein Model meiner Stadt. Wie damals üblich wurde ich von Mönchen unterrichtet uunter anderem in Architektur. So habe ich Glückstadt mit damals modernsten Kenntnissen des Stadt- und Festungsbaus selbst entworfen.

Startpunkt: Das Rathaus in Glückstadt

Nur ein paar Schritte vom Museum entfernt sind wir schon am Rathaus. Das gleicht – wenn auch nur mit seiner Fassade - meinem Schloss, das einst am Hafen auf Höhe der heutigen Schleuse stand. Wenn ich hier oben auf den Treppen stehe, genieße ich es, am Treiben der Stadt teilzuhaben und mein Volk zu grüßen.

Nicht verpassen in Glückstadt: Marktplatz und Stadtkirche

Nun stehen wir auf dem Glückstädter Marktplatz. Zu meiner Zeit fungierte er gleichzeitig auch als
Exerzierplatz. Er war nicht nur funktional, sondern ebenso geografisch der Mittelpunkt meiner historischen Stadt. Die Stadtkirche habe ich Anfang des 30-jährigen Krieges erbauen
lassen. Wie viele von Ihnen wissen, war es mit meinem Verhältnis zum Papst nicht gut bestellt. Infolgedessen habe ich die Kirche bei Grundsteinlegung protestantisch weihen lassen, damals übrigens die erste in Schleswig-Holstein.

Als einzige Kirche in Norddeutschland erhielt sie eine heidnische Turmspitze mit der Glücksgöttin Fortuna als Wetterfahne. An der Decke der Kirche hängt das Modell des letzten segelnden Glückstädter Heringloggers neben weiteren sehenswürdigen Motiven im Äußeren und Inneren der Kirche.

Damals wie heute ist der Marktplatz Dreh- und Angelpunkt der Stadt. Drumherum habe ich ein hübsches Häuserensemble konzipiert, auch das älteste Gebäude von Glückstadt steht noch immer hier: „Der kleine Heinrich“, benannt nach dem letzten Walfänger-Schiff der Stadt. Heute können Sie darin im Zwischen- und Oberdeck ganz urgemütlich speisen.

Eine echte Liebesgeschichte – Christian IV, Glückstadt und die Elbe

Um eine Stadt zu bauen und erfolgreich in und mit ihr Handel zu treiben, war (und ist) die Lage am Wasser sehr entscheidend. Für Glückstadt sollte das die Elbe sein. Den Hafen legte ich also gleich zu Beginn des Städtebaus an. Heute ist der Binnenhafen vom Außenhafen über ein Sperrwerk zu erreichen. Genau dort, wo einst mein Schloss stand. Immer, wenn ich hier am Wasser unterwegs bin, schweift mein Blick sehnsüchtig zum Wibeke-Kruse-Turm. Ach, wie sehr habe ich Wibeke geliebt! Leider durfte sie nur meine Mätresse sein. Eine Heirat war uns aufgrund ihres Standes verwehrt. Dafür errichtete ich ihr aber ein Wohnhaus samt Aussichtsturm. Von diesem aus konnte sie in alle Himmelsrichtungen schauen und mich bei der Rückkehr von meinen Reisen sofort erblicken.

Auf ins Umland: Glücksstadt ganz naturnah

Wie sehr schätze ich es, ab und an mal rauszukommen aus der Stadt. Man darf nicht vergessen, dass sich zu meiner Zeit noch viel mehr Menschen in den engen Gassen drängten und überall der Lärm von Handwerkern, Wagengespannen und Tieren zu hören war. So nahm ich zum Nachdenken gerne Reißaus auf den grünen Deich, atmete dort die frische Luft ein und schaute über die Weite der Elbe – immer wieder glücklich darüber, meine Stadt mitten in diesem wilden Grünland gegründet zu haben.

Glückstadt entdecken: Am besten auf dem Rad!

Ja, sogar bis in die Moderne hinein hat sich an dieser landschaftlichen Ursprünglichkeit nicht viel verändert. Die Wildnisse sind heute Naherholungsgebiet für die Menschen der Region und Teile davon sind für den Gemüseanbau kultiviert worden. Am besten machen Sie sich selbst ein Bild davon. Den Gemüse-Törn kann ich Ihnen als Einstieg in die Rad-Entdeckerregion Glückstadt sehr empfehlen.

Als ich Glückstadt erschuf, segnete ich die Stadt mit den folgenden Worten „Dat schall glücken und dat mut glücken, und denn schall se ok Glückstadt heten.“ 
Schön, dass dieser Plan bis heute aufgeht! 
 

binn‘ LebensArt am Wasser

Wie kein anderer steht Christian IV für die Geschichtsträchtigkeit, die Vielfalt und die spannenden Geschichten der Kultur-Entdeckerregion Elbe und Stör. Mehr über die Region erfahren Sie hier.