binn' Land unter in der Wilstermarsch
Wenn es keine Deiche gäbe, hieße es in der Wilstermarsch „Land unter“. Silke entdeckt mit ihren Töchtern Lotta und Lea diese einzigartige grüne Region mit einem ganz speziellen Flachbodenboot, dem Aukieker, vom Wasser aus.
Fahrt mit dem Aukieker auf der Wilster Au
Der blau-weiße Aukieker ist perfekt, um auf dem flachen Wasser der Wilster Au das Binnenland von Schleswig-Holstein auf eine ganz unvergessliche Art zu erkunden. Lotta und Lea können es kaum erwarten, dass die Bootstour endlich losgeht.
Kapitän Peter Brandt, stilecht mit Fischerhemd und Prinz-Heinrich-Mütze, steuert den Aukieker mit ruhiger Hand vorbei an Einfamilienhäusern und Gärten, unter Brücken hindurch und an der Rumflether Mühle vorbei. Er kennt sich bestens in der Wilstermarsch aus.
Lea aber ist vor allem an der Tierwelt interessiert und möchte wissen, welche Vögel hier leben. „Kanadagänse, Rotschenkel, Flussregenpfeifer, Schilfrohrsänger und Kraniche“, zählt Brandt auf.
Wie die außergewöhnliche Landschaft entstanden ist, warum Häuser auf Warften stehen und wie das Land mit Hilfe von windbetriebenen Schöpfmühlen entwässert wurde, sind nur ein paar Geschichten, die Herr Brandt voller Begeisterung erzählt. In Honigfleth bei Wilster kann die letzte Mühle ihrer Art in Norddeutschland besichtigt werden, erfahren die drei von Peter Brandt.
Tipps vom Kapitän
„Die Wilstermarsch besteht nur aus Marschland und ist an drei Seiten von Wasser umgeben, also fast wie eine Insel. Im Westen der Nord-Ostsee-Kanal, im Süden die Elbe und im Osten die Stör“, sagt Brandt. Wieder was gelernt.
Unterwegs überholen sie ein paar Kanufahrer. Weil die Hansens so interessiert zuhören, verrät der Kapitän während der Fahrt auch seine Lieblingsorte. „Regionale und saisonale Spezialitäten wie Bärlauchcremesuppe, Lamm oder gebackener Ziegenkäse schmecken im Landgasthaus „Zum Dückerstieg“ in Neuendorf-Sachsenbande ganz ausgezeichnet“, schwärmt er. „Und nicht vergessen: das alte Rathaus von 1585 in Wilster solltet ihr euch unbedingt anschauen. Es ist eines der schönsten Renaissancehäuser in Schleswig-Holstein.“
Café und Schleuse
So viele neue Eindrücke müssen dringend bei einem Stückchen Kuchen und einer Tasse Kaffee verarbeitet werden.
Lotta und Lea teilen sich ein Stück Erdbeer-Sahnetorte. Fazit: Fantastisch! Und den Ausblick auf die Wilster Au und die Schleuse Kasenort gibt es gratis dazu.
Dann entdecken die beiden noch die Kühe nebenan, die auf dem Stördeich gemütlich grasen. Oben auf dem Deich angekommen, entdecken Lotta und Lea, dass man von hier einen super Ausblick auf die Wilster Au zur rechten Seite hat, und auch auf die Stör, wenn man nach links schaut. Silke erklärt ihren beiden Töchtern, dass die Wilster Au in die Stör mündet und die Schleuse Kasenort genau hier ist.
Erlebnisse auf dem Bauernhof
Die Familien-Entdeckerregion Wilstermarsch ist durch ihr ländliches Landschaftsbild mit zahlreichen landwirtschaftlichen Betrieben geprägt. Einen Einblick in einen typischen landwirtschaftlichen Betrieb bietet der Erlebnisbauernhof Strüven. Hier sind kleine und große Gäste, für einen Tagesausflug oder auch mit Übernachtung, herzlich willkommen. Wer mag, schläft unter dem Sternenhimmel, fährt mit dem Kanu und ist umgeben von vielen Bauernhoftieren. Dorthin möchten Lotta und Lea unbedingt mal einen Ausflug machen.
Dann geht es per Auto weiter zur bekanntesten Sehenswürdigkeit der Region. Eigentlich kennzeichnet diese nur ein Schild an einem Mast, aber beeindruckend ist sie trotzdem: die tiefste Landstelle Deutschlands. In Neuendorf-Sachsenbande liegt mit 3,54 Meter unter NN der tiefste Punkt Deutschlands. Der Holzmast macht deutlich, wie hoch das Wasser ohne den Schutz der Deiche stünde. „Wenn es keine Deiche gäbe, könnten wir beide fast übereinanderstehen und nur unser Kopf würde aus dem Wasser gucken,“ sagt Lea mit Blick auf ihre Schwester Lotta.
Silke erfreut sich am Blick über das weite, flache Land. „Für begeisterte Wasser-, Natur- und Radfans wie wir es sind, ist die Wilstermarsch einfach ein perfektes, erlebnisreiches Familienziel.“ Für den Tagesabschluss aber kann es jetzt nur noch einen Plan geben: „Wir testen den Tipp vom Kapitän und fahren zum Essen ins Landgasthaus „Zum Dückerstieg.“ Für morgen steht dann ein Ausflug zum Erlebnisbauernhof Strüven auf dem Plan.